Geschichte des jagdlichen Brauchtums

Die Jagd war Grundlage der menschlichen Existenz. Wild lieferte nicht nur Nahrung sondern auch Gebrauchsgegenstände wie Kleidung und Werkzeuge. Auch die ersten Hinweise auf Brauchtum finden sich in Höhlenzeichnungen. Wisenthörner, Amulette und andere Ausgrabungsfunde stellen Gebrauchsgegenstände als Trinkgefäß, Hifthorn oder Trophäe dar.
Die ältesten schriftlichen Belege finden wir bei Caesar, Tacitus, Plinius und anderen. Auch das Jägerlatein war schon bekannt. Schreibt doch Cäsar im „bellum gallicum“, dass es Elche ohne Gelenke gäbe, welche sich demzufolge nicht niederlegen können. Sie würden Schlafbäume benutzen, welche von den Jägern angehackt werden, dann natürlich abbrechen und so der Elch zum liegen kommt, ohne Gelenke nicht aufstehen kann und so leichte Beute der Jäger wird. Der Römer scheint es geglaubt zu haben.
Aus Überlieferungen kann man schlussfolgern, dass im Mittelalter die Jagd immer mehr zum ritterlichen Vergnügen wurde und mit Bräuchen und Sitten, ja mit Zeremonien umkleidet war. In dieser Zeit war der gemeine Mann schon weitgehend vom Jagdrecht ausgeschlossen. Fürsten und der Adel betrachteten die Jagd als höfisches Vergnügen.

Die Zeit Karl des Großen (768 – 814) hat orientalische Elemente in die Jagd eingebracht und so Sitten und Gebräuche erweitert. Es wurden aber auch erste Bannforsten errichtet und Jagdregale verhängt. Die Begriffe Hohe und Niedere Jagd bildeten sich aus. Jägerhöfe entstanden an den Fürstenhöfen und ein Berufsjägerstand bildete sich. Damit hörte auch die freie Jagd auf zu bestehen. Doch wie immer im Leben haben solche Veränderungen auch zwei Seiten: Wir hätten bestimmt keine großen Waldungen und auch kein so entwickeltes Brauchtum, wenn es diese Zeit nicht gegeben hätte.
Das Gewerbe Jagd erhob sich zu einer Kunst, deren Erlernung lange Zeit, große Mühe und eine nicht geringe körperliche Anstrengung erforderte. Damit bildeten sich zunftmäßige Sitten und Gebräuche. Feudale Jagden erzeugten aber auch den Unmut derer, welche ausgeschlossen waren und unter den Frondiensten, Wildschäden und Jagdabgaben zu leiden hatten. Erst das Jahr 1848 änderte die Verhältnisse grundlegend. Die Jagdregale wurden aufgehoben und nun konnte jeder auf seinem Grund und Boden der Jagd nachgehen. Ein völlig anderer Typ Jäger entstand und auch neues jagdliches Brauchtum.

Im Verlauf der Geschichte ist erkennbar, wie abhängig das jagdliche Brauchtum von den gesellschaftlichen Verhältnissen ist. Auch heute entwickelt sich das jagdliche Brauchtum weiter und wird gegenwärtigen Bedingungen angepasst.

Das jagdliche Brauchtum hat eine lange Tradition und lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Natürlich haben sich die Bräuche auch entwickelt. Sie waren und sind von den einzelnen Epochen geprägt und damit nicht starr.
Es liegt an uns Jägern unsere Bräuche zu pflegen und sie lebendig zu halten. Sie stehen dem Jäger am besten zu Gesicht, wenn er sie sich in Selbstverständlichkeit aneignet.

Sie wirken abstoßend und aufgesetzt, bei dem, der damit prahlt und sich als Jagdpapst aufspielt. Jagdliches Brauchtum fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl der Jäger und bewahrt vor Verrohung.

» Das Jagdliche Brauchtum bewahrt die ethischen und ästhetischen Grundwerte der Jagd «

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