Neues Online-Magazin für Edelwildenthusiasten: Das Rotwild zunehmend unter Inzucht leidet, ist vielen bekannt. Um Lösungen zu finden, hat der Wildbiologe Frank Zabel ein Online-Magazin gegründet. “Das Edelwild” ist kostenlos und ein Mitmach-Magazin. Was das genau bedeutet und wie Zabel mit seinem Magazin Teil der Lösung sein möchte, erzählt er im Interview.
(Berlin, 1. März 2024) DJV: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dem Rotwild ein Online-Magazin zu widmen?
Frank Zabel: Als Wildbiologe habe ich ein Magazin wie dieses oder besser gesagt eine Plattform zum Austausch vermisst. Zwar beschäftigen sich viele Experten mit dem Rotwild, leider arbeitet man aber weitestgehend nebeneinander her, das möchte ich ändern. Es wird höchste Zeit, das vorhandene Wissen zu bündeln und sich konstruktiv auszutauschen. So braucht nicht jeder das Rad neu für sich zu erfinden und wir können von unseren Erfahrungen profitieren. Die Probleme, ob Inzucht, zunehmender Freizeitdruck, Klimawandel oder das Auftreten neuer Wildkrankheiten gleichen sich überall. Da spielt es keine Rolle, ob wir uns in Südtirol, Österreich, der Schweiz oder in Deutschland befinden.
Wie kann Ihr Magazin dazu beitragen, die Zukunft des Rotwildes zu sichern?
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir gemeinsam zu besseren Lösungen kommen. Dazu soll “Das Edelwild” als Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Jagdpraktikern untereinander und der Wissenschaft beitragen. Wenn wir unsere Wissensstände miteinander teilen und in die Gesellschaft tragen, sparen wir uns kostbare Zeit. Und der Zeitfaktor ist, wie wir heute wissen, limitierend. Fakt ist: Wollen wir die Inzuchtdepression unseres Rotwilds aufhalten, müssen wir jetzt handeln und zusammenarbeiten.
Laie oder Experte: Für wen ist das Online-Magazin besonders interessant?
Wir befinden uns alle auf unterschiedlichen Wissensständen und das ist weniger ein Problem, sondern vielmehr eine Chance. Das Magazin “Das Edelwild” ist für jeden gedacht, der sich für Rotwild interessiert: Für den jagdlichen Praktiker, der weniger tief in der Wissenschaft steckt, wie auch für den Wissenschaftler, der über weniger jagdliche Praxis verfügt. Diese Vielfalt ist auch im Magazin selbst zu finden. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse fließen genauso ein wie Ergebnisse und Erfahrungen aus der jagdlichen Praxis.
Auf Ihrer Internetseite steht, dass jeder mitmachen kann. Wie genau geht das?
Jeder ist eingeladen, sich in das Online-Magazin einzubringen. “Das Edelwild” erscheint zweimal jährlich und besteht aus Gastbeiträgen. Wer Inhalte beitragen möchte, schreibt am besten eine E-Mail an . Wir sind ein kleines ehrenamtliches Redaktionsteam, das die Inhalte nach Verifizierung aufnimmt. Diese Aufgabe stemme ich gemeinsam mit Forstdirektor a.D. Hans-Albrecht Hewicker, Dr. Christian Schadendorf und Walter Mahnert. Die erste Ausgabe von “Das Edelwild” können Sie hier unentgeltlich herunterladen.