Im Mittelalter stand die Falknerei in voller Blüte. Mit der Entwicklung der Feuerwaffen verlor sie schnell an Bedeutung und geriet schließlich in Vergessenheit. Erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Falknerei wieder belebt und dabei auch zum ersten Mal der Gedanke des Greifvogelschutzes integriert. Der Höhepunkt dieser Wiederbelebung war die Gründung des Deutschen Falkenordens im Mai 1923 in Leipzig. Von Sachsen aus begann dann die entscheidende Entwicklung der neuzeitlichen Falknerei und des organisierten Greifvogelschutzes.
Im Jahre 1990 gründeten die Falkner aus den Bezirksarbeitsgruppen für Falknerei und Greifvogelschutz Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt einen Landesverband, der dem Deutschen Falkenorden beigetreten ist. Der sächsische Landesverband hat heute ca. 50 Mitglieder. Sie haben sich als Ziel die Ausübung und Erhaltung der Jagdart Falknerei und den angewandten Greifvogelschutz gesetzt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Greifvogelzucht. Die Falkner können heute ihren Bedarf an Beizvögeln aus Nachzuchten abdecken. Durch die Veränderungen in den Revierstrukturen und bei den Niederwildbesätzen erstrecken sich die jagdlichen Aktivitäten gegenwärtig oft auf Bereiche, wo eine Jagd mit der Waffe nicht vertretbar ist, z. B. in befriedeten Bezirken, in Industrie- und Gewerbegebieten sowie auf Mülldeponien oder Friedhöfen. Der bei uns am häufigsten eingesetzte Greifvogel ist der Habicht. Mit ihm kann der Falkner ein breites Beutespektrum abdecken, vom Kaninchen über den Fasan bis zur Elster.
Besonders aktiv sind die Falkner auf dem Gebiet des Greifvogelschutzes. Es werden jedes Jahr eine Vielzahl von verletzten Greifvögeln und Eulen gepflegt und wieder in die Natur entlassen. Besonders erwähnenswert ist das unter Federführung des Arbeitskreises Wanderfalkenschutz 1989 in der Sächsischen Schweiz begonnene Arterhaltungsprogramm für den Wanderfalken. Bis 1996 konnten insgesamt 77 Falken ausgewildert werden. Gegenwärtig gilt die Population mit ca. 10 Brutpaaren als sicher.
Die Falkner legen heute zwei Prüfungen, die Jagdprüfung und die Falknerprüfung ab, um einen Greifvogel zu halten und die Falknerei ausüben zu dürfen.
Falknerausbildung in Sachsen
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Ostsächsischer Falknerbund
Herr Werner Winde,
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