Die Temperaturen steigen und damit das Risiko eines Zeckenbisses. Die Blutsauger lauern jetzt in Parks und Gärten. Sie können Krankheiten übertragen. Kein Grund, die Natur zu meiden. Der DJV gibt wichtige Hinweise. |
(Berlin, 06. April 2020) Zecken lieben es schattig und feucht – beispielsweise in Gebüschen oder ungemähten Flächen. Sie kommen in Parks, Gärten oder Wildwiesen vor. Dort lauern sie auf ihr Opfer. Sie springen keineswegs von Bäumen, sondern lassen sich im Vorbeigehen abstreifen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) rät, beim Naturbesuch helle, lange Kleidung zu tragen. Was auch hilft: Hosenbeine in die Socken stecken. Nach dem Ausflug in die Natur den eigenen Körper gründlich absuchen. Was tun bei Zeckenbiss? Hat die Zecke angebissen: möglichst schnell entfernen. Dazu eignen sich beispielsweise Pinzette, Zeckenhaken oder -schlinge. Erst danach die Wunde gründlich desinfizieren. Hausmittel wie Klebstoff oder Essig sind tabu. Bildet sich nach ein bis sechs Wochen ein roter Ring um die Bissstelle, unbedingt zum Arzt gehen. Es könnte eine Bakterien-Infektion vorliegen. Wie schlimm ist ein Zeckenbiss? Deutschlandweit besteht nach einem Zeckenbiss das Risiko einer Borreliose – ausgelöst durch Bakterien. Vor allem in Süddeutschland übertragen Zecken Viren, die eine Hirnhautentzündung (FSME) verursachen. Panik ist allerdings nicht angebracht: Das Risiko einer Infektion liegt laut Experten im einstelligen Prozentbereich. Erreger gelangen zudem erst nach etwa 20 Stunden aus dem Darm der Zecke in die Bisswunde. Gegen FSME ist eine vorbeugende Impfung möglich. Im Falle einer Infektion mit Borrelien helfen Antibiotika. Wiederkäuer als Waschmaschine Zecken können Borreliose nicht auf Wiederkäuer wie Kühe oder Rehe übertragen, haben Wissenschaftler erforscht. Besser noch: Saugt eine Zecke an ihnen, verliert sie selbst alle Erreger. Der genaue Mechanismus ist unbekannt. Ziegen, Schafe oder Rehe senken also das Risiko für den Menschen, sich mit Borreliose zu infizieren. |