Tag der Verkehrssicherheit: DJV ruft Autofahrer auf, über das Tierfund-Kataster Wildunfälle zu melden. Erstmals werden Kollisionen systematisch erfasst. Wissenschaftler werten die Daten aus. Mehr als 69.000 Tierfunde sind bereits erfasst. |
(Berlin, 18. Juni 2020) Alle zweieinhalb Minuten passiert in Deutschland ein Wildunfall. Der Ort des Geschehens? Bisher oft unbekannt. Das Tierfund-Kataster ermöglicht erstmals eine bundesweit einheitliche und standortsgenaue Erfassung von Wildunfällen und anderen Totfunden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert anlässlich des Tages der Verkehrssicherheit (20. Juni), Tierfunde an Straßen von unterwegs mit der App des Tierfund-Katasters zu melden. Verkehrswege können so sicherer für Mensch und Tier gestaltet werden. Interessierte können sich die Tierfund-Kataster-App kostenlos im App Store herunterladen. Eine Anleitung gibt es im Internet. Mit nur wenigen Klicks lassen sich Tierart, Geschlecht und Funddatum erfassen. Zudem können Tierfunde auch von zu Hause über www.tierfund-kataster.de übertragen werden. Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler Wildunfall-Schwerpunkte, die anschließend mit geeigneten Schutzmaßnahmen entschärft werden sollen. Mehr als 17.000 Nutzer haben sich bereits registriert und über 69.000 Tierfunde gemeldet. Auf der Internetseite gibt es weitere Anwendungsmöglichkeiten: Nutzer können Funde auf interaktiven Karten und in Diagrammen zusammenstellen. Es gibt verschiedene Filterfunktionen, etwa für Tierart oder Todesursache. Passende Tiersteckbriefe bieten zusätzliche Hintergrundinformationen. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben das Tierfund-Kataster 2011 ins Leben gerufen. Ende 2016 hat der DJV das Projekt auf ganz Deutschland ausgeweitet. Das Kataster wird von Jägern und Landwirten auch für die Prävention der Afrikanischen Schweinepest verwendet: Meldungen verdächtiger Wildschweinkadaver gehen direkt an die zuständige Behörde. |