Cottbus (dpa/bb) – Die Afrikanische Schweinepest breitet sich im Landkreis Spree-Neiße und weiter Richtung Cottbus aus. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Nach Angaben des Amtstierarztes sind allein seit Jahresbeginn im Bereich des Spremberger Stausees etwa 150 tote Tiere aufgefunden und entsorgt worden. Nach Funden in Frauendorf und Neuhausen, etwa 15 Kilometer von Cottbus entfernt, wurde auch das Stadtgebiet zur Sperrzone zwei erklärt. Damit ist beispielsweise die Freilandhaltung von Schweinen verboten.
Die Schutzvorkehrungen wurden noch einmal erhöht. An den Bundesstraßen 97 und 168 werde unter anderem mit Zäunen versucht, die Wanderung infizierter Tiere zu unterbinden, hieß es weiter von der Stadt. Es sei aber nicht auszuschließen, dass infizierte oder tote Tiere über die Spree auch ins Stadtgebiet gelangen könnten.
Unterdessen wurden im Cottbuser Tierpark die letzten vier Wildschweine vorsorglich getötet. «Die Gefahr, die Seuche ein- und weiterzutragen, ist sehr groß, da unserer Gehege direkten Spreeanschluss hat», erklärte Tierparkdirektor Jens Kämmerling.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich seit etwa zweieinhalb Jahren entlang der Grenze zu Polen aus. Im Landkreis Spree-Neiße war im September 2020 bundesweit der erste ASP-Ausbruch beim Schwarzwild amtlich festgestellt worden. Mitte Juli des Jahres
2021 hatte die Schweinepest erstmals in Deutschland auf Hausschweine in Nutzbeständen übergegriffen – wieder in Brandenburg. Bislang wurden im Kreis mehr als 740 infizierte und verendete Tiere nachgewiesen.
ASP ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine betrifft.
Sie verläuft fast immer tödlich. Es gibt keine Möglichkeit, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt vom Menschen über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung oder Fahrzeuge sowie Futter in andere Gebiete übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.