Kleine Bläser ganz groß. (Foto: Sabine Mäser)

Am 28. und 29. Mai 2016 ertönten ganz ungewohnte Klänge in und um das Sportlerheim Scharfenberg der Gemeinde Klipphausen.
Wir Nachwuchsbläser der Jagdhornbläsergruppe Herbert Dießner-Bockwen sollten an diesem Wochenende unser erstes gemeinsames Probenwochenende erleben. Wir, das sind sechs Jungs im Alter zwischen sieben und neun Jahren. Meistens üben wir auch recht fleißig, haben aber ansonsten allerhand Flausen im Kopf. Als Kinderbläsergruppe gibt es uns seit 2013. Zunächst noch in loser Folge haben uns Hella und Sabine das ABC des Jagdhornblasens gelehrt. Nach einem knappen Jahr war ein „harter“ Kern geblieben, der ernsthaftes Interesse am Jagdhornblasen hat. Seither üben und proben wir regelmäßig und durften auch schon den ein oder anderen kleinen Auftritt absolvieren.
Und was war so los, an dem Probenwochenende?
Als Übungsleiter hatte Sabine Herrn Dietrich Schlät, Solohornist der Dresdner Philharmonie, gewinnen können. Der Kontakt zu ihm war zur Tagung der sächsischen Jagdhornbläsergruppenleiter in Siebenlehn im Februar entstanden. Mit sehr viel Geduld und Fingerspitzengefühl gelang es Dietrich Schlät, uns kleine Bläserlein in den Vormittagsübungsstunden konzentriert bei der Sache zu halten. Erst mal mussten wir ganz viel atmen, atmen, atmen. Zunächst langsam, dann schneller, jeder für sich und dann alle gemeinsam. So haben wir zum Beispiel mit den Mundstücken geschnauft wie kleine Dampflokomotiven – gleichzeitig durch Mund und Nase – dabei immer eine Hand auf dem Bauch. Danach galt es die eben geübten Abläufe in schöne Töne umzusetzen. Das Ergebnis war schon recht ordentlich. Nach dem Mittagessen erarbeiteten wir uns mit Sabine noch gemeinsam ein neues Stück.
Später am Nachmittag kam dann noch einer von den erwachsenen Bläsern dazu: Florian, der ist ca. zwei Meter groß und macht regelmäßig Kampfsport! Da haben wir erstmal stramm gestanden. Mit allerlei Sportgeräten und ausgefallenen Übungen hat er uns eine gute Stunde körperlich ausgearbeitet und über die großzügige Sportanlage gescheucht. Wir vermuten ja stark, das war Absicht! Nach dem deftigen Abendessen vom Grill unseres Grillmeister Franz mussten wir alle „Jagdgericht“ halten und kleinere oder größere Auffälligkeiten des Tages auswerten. Die an uns gestellten Aufgaben, wie zum Beispiel Eierlauf, Knobelaufgaben lösen, Gedicht aufsagen usw., haben wir alle tapfer erledigt und Besserung gelobt. Und schon zeigte die Uhr 22:00 Uhr! Schnell noch Luftmatratzen aufgepustet und die Schlafsäcke ausgerollt … kurz danach war nur noch gleichmäßiges Atmen zu hören, so haben es uns zumindest Hella und Sabine berichtet am nächsten Morgen.
Der Frühstückstisch am Sonntag war zusammen schnell gedeckt und einige von uns verdrückten regelrechte Nutella-Weißbrot-Berge. Beim gemeinsamen Abschlusskonzert konnten wir dann einzeln oder zu zweit nochmal unser Können auch vor unseren Eltern zeigen. Zum Schluss bekam jeder noch einen kleinen Bläserorden angesteckt – jetzt gehören wir richtig dazu, zur Bläserszene!
Unser ganz herzliches Dankeschön gilt Dietrich Schlät für die musikalische Betreuung, der Gemeinde Klipphausen und dem Kreisjagdverband Meißen für die finanzielle Unterstützung sowie Hella und Sabine für die Organisation.
David, Emil, Finley, Lucas, Oskar und Konstantin,
die Frischlinge der Jagdhornbläsergruppe Herbert Dießner – Bockwen.